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Tai Chi und Qi Gong

by cyrus
tai chi

Seit vielen Jahrhunderten werden in Asien die beiden sanften Sportarten Tai Chi und Qi Gong praktiziert, die auch im hohen Alter noch ausgeführt werden können und durch ihre meditative Bewegungsformen ideal zur Entspannung dienen. Vor allem in China sind Tai Chi und Qi Gong weit verbreitet und finden seit einigen Jahren auch in Europa immer mehr Anhänger.

Die Unterschiede zwischen Tai Chi und Qi Gong erklärt

In Deutschland werden die beiden Bewegungsformen häufig austauschbar verwendet oder in einen Topf geworfen. Zwar liegt ihnen beiden die gleiche asiatische Lehre der inneren Energie “Qi” zugrunde, doch darüber hinaus gibt es durchaus Unterschiede. So entstand Tai Chi, das manchmal auch als “Schattenboxen” bezeichnet wird, erst tausend Jahre nach dem Qi Gong und stellt eine Weiterentwicklung dar. Je nach Auslegung wird das Eine als Element des Anderen betrachtet.

Qi Gong setzt sich aus den beiden chinesischen Schriftzeichen für “Qi” – die innere Energie, die im Körper fließt – und “Gong”, einem Wort das für Arbeit, Übung und Leistung steht, zusammen. Die Bezeichnung Qi Gong für Übungen, die den Fluss der Energie im Körper verbessern, war schon im frühen Mittelalter bekannt, doch die Praxis selbst wurde möglicherweise schon in der chinesischen Frühzeit vor 4000 Jahren entwickelt. Das moderne Qi Gong wurde erst nach der Gründung der Volksrepublik China in den 50er Jahren entwickelt und wurde im ganzen Land begeistert aufgenommen. Chinesische Gemeinden weltweit sorgten dafür, dass Qi Gong auch in anderen Ländern popularisiert wurde.

Tai Chi – das eigentlich Tai Chi Chuan heißt – entwickelte sich als dagegen als Kampfsportart, die die harmonischen langsamen Bewegungen des Qi Gong mit Kampftechniken verband. Das oft weggelassene Wort “Chuan” steht dabei für Boxen.Grob gesagt macht Qi Gong einen Teil der Tai Chi Bewegungsabläufe aus, wobei die Grenzen mittlerweile fließend sind. In beiden Fällen dienen die Bewegungen dazu, die eigene Energie zu steigern und sich dadurch entspannter und verjüngter zu fühlen. Qi Gong legt dabei mehr Wert auf gezielte Atemübungen und Meditation als das bewegungsreichere Tai Chi.

Entspannung durch Tai Chi und Qi Gong

Kurse werden heute in fast allen Volkshochschulen angeboten, sowie teilweise in asiatischen Kampfsportschulen, in Fitness-Studios oder in eigenständigen Tai Chi/Qi Gong-Schulen. In manchen Fällen übernehmen sogar die Krankenkassen einen Teil der Kosten für den Kurs.

Die sanften fließenden Bewegungsabläufe sind für Menschen jeden Alters geeignet und sorgen für eine Stärkung der Wirbelsäule und des Rückens. Studien belegen die positiven Auswirkungen des regelmäßigen Trainings auf das Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem. Gerade ältere Menschen profitieren zudem von einer Stärkung des Gleichgewichtssinns. Auch das Gedächtnis und die Konzentration werden durch die regelmäßigen Abläufe gestärkt.

Großer Wert wird bei Tai Chi und Qi Gong auf die Lehre des Yin und Yang gelegt: Yang steht dabei für die Bewegung und Yin für die innere Ruhe. Die meditativen Elemente sorgen für geistige Entspannung und Erholung, die den Teilnehmern ein Abschalten vom hektischen Alltag ermöglicht.

In der Regel wird Tai Chi in der Gruppe ausgeübt, doch wer die Grundbewegungen einmal gelernt hat, kann ergänzend zum Gruppentraining auch alleine zuhause Tai Chi-Übungen durchführen, zum Beispiel um abends nach einem stressigen Arbeitstag zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.

Solo oder zu zweit?

In den meisten angebotenen Kursen wird die Solo-Form “taolu” angeboten, bei der jeder Teilnehmer die Bewegungsabläufe für sich selbst durchführt, angeleitet durch den Kursleiter oder später auch ohne Anleitung. Weniger bekannt sind in Europa die Partner-Formen”tiushu” und “sanshu”, die sich an den Wurzeln des Tai Chi als Kampfsport orientieren. Während “shanshu” eher bei Turnieren Anwendung findet, ist “tuishu” – die schiebenden Hände – eine beliebte Partnerübung. Fortgeschrittene üben Tai Chi auch mit Waffen aus, zum Beispiel mit Stöcken, Schwertern oder Fächern.

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