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Ölziehen: Entgiftung auf indische Art

by cyrus
indien

Wer in der Fastenzeit wieder einmal am Entgiften mittels Heilfasten gescheitert ist, muss sich nicht grämen: Dies geht den meisten Menschen so. Es gibt jedoch noch eine weitaus leichtere Art, den Körper zu entgiften – das sogenannte Ölziehen, das aus der indischen Ayurveda-Tradition stammt und auf eine lange Tradition zurückblickt.

Was bedeutet Ölziehen?

Der heute am häufigsten verwendete Ausdruck Ölziehen ist eigentlich irreführend, denn gezogen wird hier nichts. Andererseits hört sich Ölschlürfen oder Ölsaugen auch nicht gerade appetitlich an. Kurz gesagt handelt es sich dabei ganz einfach darum, morgens vor dem Frühstück auf nüchternem Magen ein bis zwei Teelöffel Pflanzenöl eine gute Viertelstunde im Mund zu behalten. In der Zeit wird das Öl zwischen die Zähne gesaugt und gezogen, gekaut und in der Mundhöhle herumgespült. Irgendwann nimmt das Öl dabei eine eher weißliche und dünnflüssigere Konsistenz an und kann ausgespuckt werden.

Was bringt das Ölziehen?

Der Gedanke hinter dieser Prozedur ist, dass das Öl sämtliche Giftstoffe und Krankheitserreger aufnimmt, die sich im Mundraum befinden. Dadurch werden nicht nur Zahnprobleme wie Paradontose, Zahnfleischbluten, Mundgeruch und Zahnbelag kuriert, sondern auch zahlreiche andere Krankheiten von der Migräne über die Arthritis bis zu Herzkrankheiten.

Dieser Gedanke ist zunächst nicht einmal so dumm, denn im menschlichen Mundraum tummeln sich rund 22 Millionen Bakterien. Die meisten davon sind harmlos und teilweise sogar richtig nützlich: So dienen viele Bakterien dazu, Krankheitserreger erst gar nicht in den Körper vordringen zu lassen, während andere schon im Mundraum damit beginnen, Eiweiße zu zersetzen und die Verdauung anzukurbeln. Allerdings gibt es auch viele Bakterien, die die gesunde Mundflora beeinträchtigen und so das Immunsystem schwächen. Dies sorgt nicht nur für ekligen Mundgeruch und Zahnfleischprobleme, sondern lässt den Menschen auch allgemein anfälliger für Krankheiten werden.

Woher kommt das Ölziehen?

In der klassischen indischen Heilkunde Ayurveda wurde das Ölziehen bereits vor rund 2000 Jahren erwähnt und als Heilmethode für alle möglichen Krankheiten empfohlen. Da Pflanzenöl wie zum Beispiel Kokosöl leicht zugänglich ist und wenig kostet, blieb das Ölziehen über die Jahrhunderte in Indien weit verbreitet.

Im Westen wurde das Ölziehen erst 1991 populär, nachdem es der ukrainische Arzt Fedor Karach au einem Kongress vorgestellt hatte. Dieser wollte die Therapie angeblich bei sibirischen Schamanen entdeckt haben und in vielen Quellen wird das Ölziehen heute auch als “alte ukrainische und weißrussische Heilmethode” erklärt. Dr. Karach hatte sich angeblich mit dem Ölziehen selbst von einer chronischen Blutkrankheit geheilt und fast nebenbei auch noch seine Arthritis kuriert.

Lohnt sich das Ölziehen?

Auch wenn die Schulmedizin schon seit 200 Jahren darauf hinweist, dass es keine “giftigen Schlacken” im Körper gibt und der Darm nicht wie ein Ofenrohr gereinigt werden kann, hält sich in der Alternativmedizin hartnäckig der Glaube an sinnvolle Entgiftungen.

Letztendlich muss jeder für sich ausprobieren, ob das Ölziehen hilft oder nicht. Anders als anstrengende tagelange Heilfastenkuren hat das Ölziehen den entscheidenden Vorteil, dass die Prozedur nur einmal am Morgen durchgeführt wird und die Ernährung im Allgemeinen nicht beeinflusst wird. Zudem sind herkömmliche Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl oder Olivenöl günstig im Handel zu bekommen.

Echte Studien zur Effektivität des Ölziehens gibt es zwar nicht, doch die antibakterielle Wirkung der Pflanzenöle wurde schon öfter bewiesen. Auch wenn Ölziehen vermutlich weder Arthritis noch Asthma heilen wird, kann es daher auf jeden Fall zu einer gesünderen Mundflora beitragen.

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