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Schönheitskuren im Rasul-Bad

by cyrus
rasul bad

Das orientalische Rasul-Bad ist ein enger Verwandter des türkischen Hamams und führt diesen Gedanken einer entspannenden, fast schon zeremoniell ablaufenden Schönheitspflege fort. In den letzten Jahren sind Rasul-Behandlungen – oft auch in der Schreibweise Rhassoul, Ghassoul oder in anderen Variationen – in ganz Deutschland aufgetaucht und laufen dabei nicht immer identisch ab. Allen korrekten Rasul-Behandlungen gemeinsam ist jedoch die pflegende Schlammpackung und der zeremonielle Ablauf, den vermutlich schon die Pharaonen im alten Ägypten genossen.

So funkioniert das Rasul-Zeremoniell

Die Rasul-Behandlung erfolgt in einem türkischen Hamam oder in einem vergleichbaren Dampfbad. Sie beginnt zunächst mit einer gründlichen Reinigungsdusche, ehe die ganze Haut mit Heilschlamm eingerieben wird. Bei wirklich guten Anbietern werden für unterschiedliche Körperpartien unterschiedliche Schlammsorten verwendet, oder – wie ursprünglich im Orient – Kreide. Der Schlamm wird durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Rasulbad und die hohe Temperatur von etwa 40°C feucht und cremig gehalten.

Eine Sitzung im Dampfbad dauert etwa 20-30 Minuten, in denen der Schlamm immer wieder sanft in die Haut einmassiert wird. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt und das Unterhautgewebe gefestigt, wodurch wiederum Erschlaffungsanzeichen wie Cellulite und Schwangerschaftsstreifen verhindert werden können. Der Heilschlamm fungiert dazu auch als Peeling und entfernt alte Hautschuppen, so dass die Haut wieder sanft und geschmeidig wird.

Wichtig: Theoretisch kann der Heilschlamm auch sehr gut zur Haarpflege genutzt werden. Werden die Haare jedoch regelmäßig gefärbt, sollte der Kontakt mit dem Schlamm möglichst vermieden werden, da die Mineralien die ohnehin aufgeraute Haarstruktur angreifen können.

Nach Ablauf der halben Stunde wird der Schlamm sorgfältig abgeduscht, ehe zuletzt angenehm duftende Pflegeöle auf die Haut aufgetragen werden. Es ist daher wichtig, zum Beispiel bei einem Tagesbesuch in einem Thermalbad die Rasulbehandlung als krönenden Abschluss zu machen, so dass die Pflegeöle auch noch lange auf der Haut bleiben und ihre Wirkung entfalten können. Es wäre schade, wenn sie nach dem nächsten Saunagang oder im Schwimmbad direkt wieder weggespült wurden.

Der Rasulschlamm

Der Heilschlamm für die Rasul-Zeremonie stammt aus den Wüsten Nordafrikas und ist reich an Mineralien wie Magnesium, Kalzium und Eisen. In Ländern wie Ägypten, Marokko und Tunesien blicken Rasulbäder auf eine lange Tradition zurück und schwappten von dort schließlich über das Mittelmeer in europäische Wellness-Tempel. Der in der Wüste gewonnene Rasulschlamm wird gewöhnlich aus dem Orient in Pulverform importiert und erst vor der Behandlung wieder mit Wasser zu Schlamm angerührt. Mittlerweile gibt es das Pulver auch in kleinen Packungen für die Anwendung zuhause. Regelmäßig angewendet, sorgt der heilsame Schlamm für eine zarte, gepflegte Haut, beseitigt Unreinheiten und verkleinert die Poren.

Schlammbäder weltweit

Das orientalische Rasulbad ist natürlich nur eine von vielen Abhandlungen des weltweit bekannten Schlammbades. In vielen Ländern werden ganz ähnliche Therapien angeboten – nicht zuletzt auch am Toten Meer, das für seinen extrem mineralhaltigen Schlamm berühmt ist. Hier ist es sogar möglich, ganz einfach am Seeufer unter der warmen Sonne des Orients den ganzen Körper mit Schlamm einzureiben, diesen eine halbe Stunde einwirken zu lassen und anschließend wieder im Wasser abzuspülen. Manche Menschen verbringen sogar einen ganzen Tag auf diese Weise, was jedoch weniger zielführend ist, da die Aufnahmekapazität der Haut begrenzt ist.

Ähnlich leger geht es auch in der Türkei zu, zum Beispiel am Köycegiz-See bei Dalyan, wo Besucher zunächst den Heilschlamm von Kopf bis Fuß auftragen und ihn später in einem schwefelhaltigen Wasserbecken wieder abspülen. Die Schlammbäder von Dalyan sind zusammen mit anderen Sehenswürdigkeiten der Region ein beliebtes Ziel für Tagesausflügler von den Feriengebieten bei Marmaris und Antalya.

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