Im Winter, wenn man bei Minustemperaturen und düsteren Regentagen nicht mal einen Hund vor die Tür schicken würde, geraten viele Menschen in einen wahren Strudel an Melancholie und pessimistischer Grübelei. Jetzt ein paar Sonnenstrahlen! – Aber manchmal reicht es auch, wenn man dem Körper einfach nur ein bisschen einheizt, um auch von Innen wieder aufzuwärmen.
Der regelmäßige Besuch in der Sauna steht schließlich nicht umsonst im Zusammenhang Depressionen und Gemütsverstimmungen entgegen zu wirken. Gerade in Finnland, wo die in Europa gängige Holzhütten-Sauna ihre Wiege hat, weiß man um die positive Wirkung und hat das Reinigungsritual fest kulturell verankert.
Alles schön und gut, aber gilt das auch für Diabetiker? Generell gibt es bei chronisch kranken Menschen keinen Freifahrschein für die Sauna. Gerade Diabetiker, bei denen sich die Krankheit in Durchblutungsstörungen bemerkbar macht, sollten vor dem Besuch einen Arzt oder Diabetologen um Rat fragen. Gibt es von dieser Seite grünes Licht, kann der Saunabesuch sich sogar positiv auf die Gesundheit auswirken.
Da Diabetes Patienten generell unter einem schwächeren Immunsystem leiden und deswegen leichter anfällig für Grippe und Erkältungen sind, können sie sich darüber freuen, dass die Wechselwirkung aus Entgiftung und einer angeregten Durchblutung die körpereigenen Abwehrkräfte aktivieren und so fit für den Winter machen.
Auch bei Begleiterscheinung, wie ewig kalte Füße oder Wassereinlagerungen, hilft der Saunagang wahre Wunder. Beachten sollte man allerdings, es mit dem Dampfbad-Vergnügen nicht zu sehr zu übertreiben. Generell sollten sich Diabetiker in der Sauna nicht zu viel zumuten. Ein stabiler Blutzuckerwert sollte vor dem Gang unbedingt ausschlaggebend sein. Auch zwischen den Saunagängen empfiehlt es sich den Wert zu kontrollieren, falls möglich.
Vor dem Gang in die Sauna sollte man nicht unbedingt kurzfristig Insulin gespritzt haben, da sich das Hormon durch die plötzliche Wärme schneller im Körper verteilt und deswegen verstärkt wirkt. Also vorsichtig damit!
Auch mit einem vollen oder gar knurrenden Magen ist der Saunabesuch nicht zu empfehlen. Lieber 2 Stunden vorher eine kleine Mahlzeit verzehren, die den Zuckerspiegel konstant hält.
Sitzt man dann endlich entspannt schwitzend auf der Bank, sollte man es nicht gleich übertreiben. Wird gesunden Saunabesuchern zu mehreren Saunagängen geraten, sollten Diabetiker lieber nur 1-2 kurze Gänge um die 10 Minuten einlegen und statt dessen mehr Zeit für die Ruhephase einplanen. Auch bei der Abkühlung ist Vorsicht geboten. Um den Kreislauf nicht zu sehr zu schocken, lieber nur mit einem kühlen Strahl abbrausen, statt ins Kältebecken zu springen. Dazwischen und vor allem danach das Trinken nicht vergessen und zur Sicherheit noch mal den Blutzucker messen!
Da Diabetiker besonders anfällig für Infektionen sind, die sich leider häufig sehr lange halten, sollten sie unbedingt auf Hygiene achten. Der Saunaboden ist ein wahrer Nährboden für Pilze und andere unangenehme Hauterkrankungen, also die Badelatschen nicht vergessen und unbedingt für ausreichend Saunatücher sorgen.