Die basische Ernährung ist mittlerweile 100 Jahre alt, doch sie liegt aktuell wieder stark im Trend. Sie beruht auf der Annahme, dass viele gesundheitliche Probleme durch eine Störung des Säure-Base-Haushaltes entstehen. Ist der Körper “übersäuert” kommt es zu Sodbrennen, Konzentrationsschwächen, Müdigkeit und Schlafproblemen. Auch Übergewicht wird häufig auf eine übersäuerte Ernährung zurückgeführt.
Das Säure-Base-Prinzip
Im Körper regulieren Säuren und Basen die Stoffwechselvorgänge und befinden sich in der Regel im Gleichgewicht. Der Wert der Säuren und Basen wird mit dem sogenannten pH-Wert angegeben, der normalerweise bei 7,4 liegt. Einfluss auf das Gleichgewicht haben unter anderen das Blut, die Lunge und die Nieren. Ist das Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes gestört, kommt es entweder zu einer Untersäuerung (Alkalose) oder einer Übersäuerung (Azidose). Aufgrund der modernen Ernährung kommt es heute viel häufiger zur Übersäuerung. Dabei liegt der pH-Wert des Blutes bei unter 7,35. Eine basische Ernährung kann dazu beitragen, den pH-Wert zu normalisieren und so gesünder zu leben.
Wie entstehen die Säuren die Körper?
Ob ein Nahrungsmittel als basisch oder säurebildend eingestuft wird, hängt vor allem davon ab, wie viel Eiweiß (Protein) es enthält. Nun sind Proteine zunächst einmal etwas positives, welches der Körper zum Funktionieren braucht. Proteine stärken das Immunsystem, halten Knochen und Gelenke geschmeidig, sorgen für schöne Haare und kräftige Fingernägel und steuern zahllose wichtige Vorgänge im Körper. Eine Unterversorgung mit Eiweiß kann daher gesundheitsgefährdend sein und ist zu vermeiden. Dies gilt vor allem für Veganer, die komplett auf tierische Produkte verzichten, die als wichtigste Proteinlieferanten gelten.
Doch während die Menschen bis vor einigen Generationen nur wenig Fleisch aßen (weil es einfach zu teuer war) und ihren Proteinbedarf vor allem aus “minderwertigen” Pflanzenproteinen decken mussten, ist Fleisch heute überall und ständig zu haben. Auch tierische Produkte wie Käse, Quark, Joghurt oder Eierspeisen sind heute wesentlich weiter verbreitet als früher. Dadurch nehmen die Menschen heute viel mehr Eiweiß auf als früher – und in der Folge kommt es zur Übersäuerung des Körpers.
Welche Lebensmittel eignen sich für die basische Ernährung?
Zu den Lebensmitteln, die am häufigsten zu einer Übersäuerung führen, gehören vor allem tierische Leensmittel wie Fleisch und Wurst, Eier und Milchprodukte wie Käse, Butter und Joghurt. Daneben gelten auch Getreideprodukte wie Brot und Pasta als säurebildend, sowie Zucker und zuckerhaltige Speisen wie Kuchen und Süßigkeiten, und Kartoffeln. Als basische Lebensmittel gelten dagegen Gemüse, Obst und Sprossen.Für eine optimale basische Ernährung wird eine Balance von 20% Säurebildnern und 80% basischen Lebensmitteln empfohlen.
Dies klingt zunächst nach sehr viel, entspricht jedoch bei genauerer Betrachtung auch anderen Empfehlungen zu einer gesunden Ernährung: So besteht eine volle Mahlzeit bei vielen Menschen vor allem aus einem Stück Fleisch mit mehreren Kartoffeln und 2-3- Löffeln Gemüse. Dabei überwiegen klar die säurebildenden Lebensmittel. Wird auf eine basische Ernährung Wert gelegt, werden die Fleischstücke reduziert, die Kartoffeln weggelassen und stattdessen zwei Sorten gesundes, kalorienarmes Gemüse gegessen – zum Beispiel in Form einer Gemüsepfanne mit Erbsen, Möhren, Zucchini und ein wenig Hühnerfleisch.
Altbekannt ist auch die Weisheit, dass sich beispielsweise Äpfel oder Bananen viel eher als Snack für zwischendurch eignen, als der kalorienreiche Schoko-Riegel oder das Stück Kuchen. Auch hier ersetzt die basische Banane dann die säurebildende Schokolade. So ist es letztendlich gar nicht schwer auf insgesamt vier Fünftel basische Kost und nur ein Fünftel Säurebildner zu kommen.
Zuletzt sei jedoch noch darauf hingewiesen, dass es keine wissenschaftlichen Belege für den Sinn einer basischen Ernährung gibt. Bei gesunden Menschen ist eine “Übersäuerung” des Körpers ohnehin nicht zu befürchten. Der verbesserte Gesundheitszustand ist vermutlich vor allem auf eine allgemein gesündere Ernährung mit weniger Fleisch und mehr Gemüse und Obst zurückzuführen. Schaden kann es demnach auf keinen Fall, beim Einkaufen und Kochen auf basische Lebensmittel zu achten.
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