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Onsen und Sento

by cyrus
Sentos und Onsen

Die Annahme, dass die Bade- und Saunakultur ausschließlich auf die Europäer zurückzuführen ist, ist schlechtweg falsch. Sei es im aktiven Gebrauch oder nur durch Jahrhunderte alte Überlieferungen, die porentiefe Reinigung und damit verbundene Entspannung im Wasser oder hoch temperierten Dampfbädern ist fast auf der ganzen Welt ein beliebter Brauch. Ebenso vielfältig sind deswegen auch die Rituale und Abläufe, die das nasse Vergnügen gliedern.

Japan ist neben seiner Kischblüte, der Vorliebe für Karaoke und viele andere Klischees, die wir Europäer mit Asien verbinden, nicht gerade für seine Bäderkultur bekannt. Die ist allerdings nicht zu verachten, deswegen sollten sich Japan-Reisende dieses besondere Erlebnis nicht vorenthalten, wenn es auch in manchen öffentlichen Bädern gar nicht so leicht ist Einlass zu bekommen.

Sentos und Onsen

Die zwei weit verbreitetsten Anstalten, in denen die Bäderkultur blühen, sind die Sentos und die Onsen. Während es sich bei dem ersten Begriff um ein Badehaus handelt, das meist tempelartig in jedem Bezirk Japans zu finden ist, sind die Onsen traditionelle Kurbäder, die an heißen Quellen errichtet wurden. Da aber in Japan vulkanisch aktives Gebiet, das für die diese Quellen verantwortlich ist, keine Mangelware ist, gibt es Onsen über das ganze Land verteilt.

Das Sento muss man sich ähnlich wie das arabische Hammam vorstellen. Nachdem man sich gründlich von Kopf bis Fuß unter der Dusche mit Seife gereinigt hat, darf man ohne Schuhe und Kleidung den Hauptraum des Sentos betreten. Hier stehen die Becken mit warmen Wasser, die auf keinen Fall mit Seife oder dem Handtuch in Berührung kommen sollen. Das empfinden die Japaner nämlich als Beschmutzung, und der Bademeister muss das ganze Wasser ablaufen lassen, ehe das Badevergnügen wieder aufgenommen werden kann. Dieses ärgerliche Fauxpas also stets vermeiden!

Viele Sentos bieten heute zusätzliche Massage, Fitness und Spa Angebote an, aber auch kuriose Ergänzungen wie Karaoke Bars soll es geben. Ausländer haben häufig das Problem, dass sie abgewiesen werden, weil sie oft gegen die Regeln der Badekultur verstoßen. Wenn man aber klar vermittelt, dass man mit ihnen vertraut ist, erhält man meist auch Einlass. Ein anderes Ausschlusskriterium sind häufig Tätowierungen. Hier sind meist großflächige Bilder gemeint, da diese in Japan häufig dazu dienen sich als Mitglied von kriminellen Banden zu kennzeichnen und die Bäderbetreiber Angst vor Ärger zwischen den Rivalen haben. Kleine Tätowierungen sind aber meist ok.

Anders als im Sento darf im Onsen nur mineralreiches Wasser aus den heißen Quellen verwendet werden. Dies soll die Gesundheit fördern und Köper und Geist beleben. Doch bevor man das heiße Bad betritt, geht auch hier eine gründliche Reinigung zuvor. Da die Wassertemperatur um die 40° Grad beträgt, befinden sich die Becken meist außen und sollten nicht zu lange besucht werden. Anschließend kann man gut abgetrocknet im Entspannungsraum eine Schale Tee genießen und den Tag ausklingen lassen.

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