Bei der Interferenzmassage handelt es sich nicht um eine Massage im klassischen Sinne, bei der ein Masseur mit den Händen für eine spürbare Lockerung steifer Muskeln sorgt und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Stattdessen handelt es sich um eine Anwendung, bei der mit Hilfe der Interferenz ein Wellenfeld erzeugt wird, das für Vibrationen bis tief in den Körper sorgt. Mit der Interferenzmassage soll die Durchblutung gefördert und das Lymphsystem angeregt werden und vor allem soll damit die Cellulite bekämpft werden, die viele Frauen noch immer als Makel empfinden.
Wie funktioniert die Interferenzmassage?
Interferenz gehört eigentlich schon zum Feld der Quantenphysik, das wiederum zu den Aufgaben für die Abiturprüfung in Physik gehört. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um Wellen, die sich gegenseitig überlagern und in die Quere kommen (interferieren). Ein Beispiel aus dem Alltag: Wer zwei Steinchen in einen stillen See wirft, kann beobachten, wie sich an beiden Einwurfpunkten kreisförmige Wellen bilden: Irgendwann treffen die Wellen aufeinander, überschneiden und stören sich. Derartige Wellen kommen nicht nur im Wasser vor, sondern beispielsweise auch im Licht und in Schallwellen.
Bei der Interferenzmassage werden mit Hilfe eines speziellen Gerätes Vibration und Tiefenstrom gekoppelt, um so die Durchblutung anzuregen. Dabei sollen auch die tieferliegenden Zellgewebe erreicht werden, so dass die dortigen Knötchen abtransportiert werde und sich die von der Cellulite knubbelig gewordene Orangenhaut wieder glättet. Auch die Lymphzirkulation wird gefördert, so dass das Immunsystem gestärkt wird.
Ist der Einsatz von Strom bei der Interferenzmassage gefährlich?
Gearbeitet wird mit sehr niedrigen Stromfrequenzen, so dass niemand einen Stromschlag befürchten muss. Ursprünglich war die Interferenztherapie als Ergänzung zu Physiotherapie und anderen Reha-Maßnahmen entwickelt worden um Schmerzen zu lindern, Schwellungen bei Ödemen zu reduzieren und die Muskeln zu stimulieren. Irgendwann erkannte die Beauty- und Wellnessindustrie dann, dass sich mit dieser Methode und der panischen Angst vieler Frauen vor Cellulite Geld verdienen ließ und so wurde die Interferenzmassage erfunden.
Was bringt die Interferenzmassage?
Die Versprechungen der Schönheitsindustrie sind wie immer mit Vorsicht zu genießen. Cellulite – von der übrigens gut 90 Prozent aller Frauen betroffen sind – wird durch das Erschlaffen des Bindegewebes mit zunehmendem Alter ausgelöst und gegen natürliche Alterungsprozesse ist nun einmal kein Kraut gewachsen.
Zwar lässt sich mit Behandlungsmethoden wie der Interferenzmassage und der ähnlich verlaufenden Stoßwellentherapie das Erscheinungsbild zumindest kurzfristig wieder aufpolieren, doch irgendwann wird der positive Effekt auch wieder verloren gehen. Außerdem sind in der Regel mehrere Sitzungen im Kosmetikstudio notwendig um sichtbare Ergebnisse zu erzielen – und bis dahin ist der Kontostand weit schneller zusammengeschmolzen als die Orangenhaut.
